Lindy Hop - pure Lebensfreude in Tanzform
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Lindy Hop – pure Lebensfreude in Tanzform

Die kalte und düstere Jahreszeit rückt näher. Die Sonnenstunden werden immer kürzer und die Motivation sinkt in den Keller. Wie gut, dass wir für Euch die Lösung gegen den Winterblues haben: Lindy Hop!

Lindy… was?

Lindy Hop ist ein Social Dance. Wer jetzt denkt, dass dies in Zeiten von “Social Distancing” keine gute Idee ist: keine Sorge! Man kann diesen Tanz sowohl in Gesellschaft als auch solo tanzen. Er gilt als der Vorläufer der Tänze: Jive, Boogie-Woogie und Rock n’ Roll und ist ein Swing-Tanz.

Ursprung & Geschichte

Der Tanzstil entstand Ende der 20er-Jahre im Savoy-Ballroom in Harlem (New York). Dieser Ballsaal stand für alle Bevölkerungsschichten und Hautfarben offen und zog damit die Prominenz nach Harlem. Die Wurzeln des Lindy Hop liegen im Charleston, Stepptanz und anderen Jazztänzen westafrikanischer und europäischer Art.

Erst so richtig bekannt wurde dieser Tanz durch die Tanzformation “Whitey’s Lindy Hoppers”. Sie brachten Lindy Hop auf die Bühnen und Kinoleinwände, wie z.B. im Film “in der Hölle ist der Teufel los” (1941). Später prägte Dean Collins den Hollywood Style im Westen der USA.

Um die Entstehung des Namens “Lindy Hop” ranken sich zahlreiche Mythen. Dabei spielt niemand Geringeres als Charles Lindbergh die Hauptrolle. Am 21. Mai 1927 gelang ihm als Erster ein Nonstop-Flug von New York nach Paris. Damit wurde Lindbergh als Nationalheld gefeiert und in den Zeitungen konnte man lesen: “Lindy Hops the Atlantic”. Zur gleichen Zeit nahm George “Shorty” Snowden, einer der ersten Lindy Hopper, an einem Tanzwettbewerb des Manhattan Casino in Harlem teil. Eines Abends fragte man ihn, was er denn da tanzen würde und George antwortete: “I’m doing the Lindy hop”. Damit wurde der Name “Lindy Hop” geboren.

Ablauf des Lindy Hop

Der Lindy Hop ist eine Symbiose aus Solo- und Paartanz. Die geschlossene Tanzhaltung wird durch einen Swingout aufgebrochen. Durch die dadurch entstandene offene Tanzhaltung bleibt viel Raum für Improvisation. Es gibt flexible Wechsel zwischen 6-count und 8-count Schritten, Charleston-Elementen, Steppschritten, Jumps und Aerials. Der Bounce der Knie bestimmt dabei den Rhythmus.

Es gibt auch einen Unterschied zwischen dem Savoy Style und dem Hollywood Style. Der Savoy Style ist der ursprüngliche Stil des Lindy Hop. Er wurde von afroamerikanischen Tänzern in den 30er-Jahren im Savoy-Ballroom entwickelt. Da jeder Tänzer in dieser Zeit seinen eigenen Tanzstil hatte, gibt es unzählige Variationen dieses Tanzstils. Charakteristisch ist dabei die offene Tanzhaltung mit vielen Rotationen, die zirkulär und tiefer aus den Knien getanzt wird. Der Hollywood Stil stellt dagegen eine Adaption des ursprünglichen Stils da. Er bezieht sich auf den Stil des Lindy Hop, der in alten Hollywood Filmen aus den 30er und 40er-Jahren zu sehen ist. Charakteristisch für diesen Style ist, dass er aufrechter und linearer getanzt wird.

Etikette beim Lindy Hop

Es gibt keine festen Rollen im Lindy Hop. Sowohl die führende Person (Leader) als auch die folgende Person (Follower) sind nicht in feste Geschlechterrollen einzuteilen. Eine willkommene Alternative, um dem Herrenmangel in der Tanzszene zu begegnen!

Da es sich um einen Social Dance handelt, ist jedem selbst überlassen, ob er tanzen möchte oder nicht. Möchte man tanzen, stellt man sich in unmittelbarer Nähe zur Tanzfläche. Das Wechseln des Tanzpartners ist fester Bestandteil des Lindy Hop, so dass man schnell eine Tanzgelegenheit bekommen kann. Die Tanzerfahrung spielt dabei keine Rolle. Erfahrene Tänzer können auch mit nicht erfahrenen Tänzern ohne Probleme tanzen. Schon wenige Tanzstunden reichen aus, um sich auf die Tanzfläche zu wagen.

Für den Wechsel des Tanzpartners gibt es allerdings keine festen Vorgaben. Passt das Tanzerlebnis auf beiden Seiten, werden meist drei oder mehr Lieder zusammen getanzt. Ist es nur ein gutes Tanzerlebnis, wechselt man nach 2-3 Liedern den Tanzpartner. Passt die Tanzerfahrung überhaupt nicht, tanzt man ein Lied zusammen und wechselt danach direkt den Partner. Dabei kommt es stark darauf an, wie wohl man sich beim Tanzen fühlt. Ist der Tanzpartner einem selbst unangenehm, möchte man natürlich schneller wieder wechseln.

Dresscode

Grundsätzlich gibt es keinen Dresscode. Je nach Party kann es aber vorgeschrieben sein. Ab einem Eintritt von ca. 25€ erwartet man, dass die Gäste mit einem 20er-Jahre angehauchten Outfit erscheinen. Beträgt der Eintritt zwischen 30-50€, kann davon ausgegangen werden, dass jeder ein passendes Outfit trägt. Bei einem Eintritt unter 15€ reicht es aus, lässige Kleidung zu tragen, wie z.B. Hose, Hemd, T-Shirt und Hosenträger.

Warum dein Fuß nach diesem Artikel wippen sollte

Beim Lindy Hop geht es einzig und allein um den gemeinsamen Spaß am Tanzen. Dieser Tanz lebt davon, sich auf der Tanzfläche zu entwickeln und die Erfahrung mit anderen zu teilen. Die Lebensfreude ist erklärtes Ziel. Der Tanz soll dich zum Lächeln bringen und einfach den Moment genießen lassen. Im Mittelpunkt steht klar die Experimentierfreude und Lebenslust. Deshalb probiert es einfach aus und sagt dem Winterblues den Kampf an!

 

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