Improvisation

Allgemeines

Der Begriff Improvisation bedeutet, etwas ohne Vorbereitung zu erschaffen oder darzustellen. Grundsätzlich verwendet man das Wort auch im Zusammenhang mit spontaner und kreativer Problemlösung in allen möglichen Bereichen. Es hat also nicht nur eine Bedeutung für die Musik oder den Tanz, sondern auch in anderen Lebensbereichen, wie Beruf oder Alltag.

Ethymologie

Das italienische Wort improvviso bedeutet so viel wie unvorhergesehen oder unerwartet. Aus diesem Wort entstand im 18. Jahrhundert das deutsche Verb improvisieren.

Improvisation in der Unterhaltungsbranche

Improvisation ist einer der wichtigsten Bestandteile des Erfolgs des humorvollen Jazzmusiker Helge Schneider. Seine Shows auf der Bühne basieren darauf, dass er spontan improvisierte Songs und Geschichten vorträgt. Doch auch in anderen Gebieten ist diese Fähigkeit von größter Bedeutung. So besteht die Arbeit eines Fernsehmoderators unter anderem daraus, auf alle eintretenden Situationen schnell und unterhaltsam zu reagieren. Das ist wichtig, um die Show lebendig und interessant zu halten, um das Publikum nicht zu langweilen.

Improvisation in der Musik

Bei einer musikalischen Darbietung bedeutet Improvisation, das Erstellen von Klangabfolgen durch Einzelpersonen oder Ensembles, ohne diese vorher notiert zu haben. Im Endeffekt lassen sich die Musiker also von dem inspirieren, was sie in dem Moment fühlen, oder was ihnen spontan einfällt. Grundsätzlich kann jeder ungelernte Person musikalisch improvisieren, jedoch ist für eine harmonische Improvisation meist doch etwas mehr erforderlich. Man braucht die technische Beherrschung des Instruments, bzw. der Stimme und das Wissen und die Beherrschung über die dem Musikstil entsprechenden Gesetzmäßigkeiten. Zuletzt benötigt man das gewisse Maß an Potential oder Talent, diese Komponenten kreativ einzusetzen.

Improvisation im Tanz

Im Tanz ist es ähnlich wie in der Musik. Improvisation versteht sich hier als spontane Bewegungen, die zuvor nicht choreographiert wurden. Die Bewegungen existieren jeweils nur für den Augenblick und können unter Umständen nicht nachgestellt oder wiederholt werden.

Man unterscheidet zwei Arten von Tanzimprovisation, die freie und die gebundene. Am weitesten verbreitet ist die gebundene Form, bei der Hilfsmittel wie Musik oder Rhythmus eingesetzt werden, um einen Impuls für die Bewegungen zu liefern. Die freie Form hingegen benötigt keinerlei Klänge und kann demnach in einem lautleeren Umfeld entstehen.

Wichtig bei der Improvisation ist, dass man sie erlernen kann. Mit verschiedenen Übungen kann es Lehrern gelingen, das Bewusstsein für den ganzen Körper bei ihren Schülern zu fördern. Das Ziel sind freie und losgelöste Bewegungen, bei denen sich die Person voll und ganz gehen lässt. Im Allgemeinen wird dieser Zustand als Flow bezeichnet.