Breakdance: Auf dem Kopf zum Sieg
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Breakdance – Auf dem Kopf zum Sieg

Wenn Ihr die perfekte Mischung aus Akrobatik und Tanz sucht, haben wir heute die ideale Lösung für Euch: Breakdance. Noch nicht überzeugt? Dann lest schnell weiter!

Was ist Breakdance?

Breakdance war ursprünglich nur eine auf der Straße getanzte Tanzform. Heute ist dieser Tanz weltweit anerkannt. Zahlreiche Wettbewerbe, wie z.B. der “Battle of the Year” finden regelmäßig statt. Getanzt wird zu Pop, Funk und Hip-Hop. Schwerpunkt des Tanzes liegt auf den Tricks und Figuren, die man in einer Choreografie perfektioniert. Die Bewegungen sind kraftvoll und gleichzeitig elegant. Die Abfolge der Bewegungen folgt keinem festen Schema. Improvisation steht klar im Vordergrund.

Von der Bronx auf die Wettkampfbühnen dieser Welt

Entstanden ist der Breakdance in Manhattan und der südlichen Bronx in den 70er-Jahren. Der Tanz bot dort den afroamerikanischen Jugendlichen eine Alternative zu der Gewalt in städtischen Straßengangs. Die Jugendlichen schlossen sich in Tanzgruppen zusammen und duellierten sich gegenseitig. Dabei verzichteten sie auf die sonst übliche Gewalt in Straßenkämpfen.

Vorläufer dieser Tanzform war der “Good Food Style”. Der Tänzer lässt sich hierbei auf den Boden fallen, um sich auf dem Boden zu drehen und im Takt der Musik hochzuspringen. Daneben gilt auch der Jazz Dance als Vorläufer des Breakdance.

Der Name Breakdance wurde von Kool DJ Herc geprägt. Dieser nannte die Breakdancer “B-Boys”, da sie bei ihren Aktionen die von den DJs ausgedehnten Instrumental-Breaks nutzten. Aus diesem Grund wird Breakdance auch oftmals “B-Boying” genannt. Später wurde der Tanz unter Breakdance bekannt. Eine Mischung aus “Break” = Pause und “Dance” = Tanzen, da es zwischen den Tanzeinlagen immer wieder plötzliche Stopps gibt.

Die ersten Tanzgruppen entstanden 1976, wie z.B. die “Zulu Kings” oder die “Rock Steady Crew”. Zudem nahmen die Wettbewerbe in Form von “Break-Dance-Battles” zu. Dabei treten einzelne Tänzer oder ganze Tanzgruppen gegeneinander an. In abwechselnder Reihenfolge versuchen sich die Tänzer mit ihren Darbietungen gegenseitig zu übertrumpfen. Ein Wertungsgericht entscheidet am Ende über den Sieg.

Ablauf & Choreografie

Der Breakdance besteht aus verschiedenen Elementen: Top Rocking, Uprocking, Footworks, Freezes und Powermoves.

Beim Top Rocking tanzt man im Stand und versucht den Gegner mit einer provozierenden Gestik einzuschüchtern. Beim Uprocking macht man 3 aggressive Bewegungen gegen den Gegner und zieht sich vom Boden aus in den Top Rock. Danach schließt man die Footworks an. Diese Tanzschritte am Boden können auf vielfältige Weise ausgeübt werden. Der Basisschritt ist hierbei der “Six-Step”. Auch eine Drehung um die eigene Achse auf einem Bein bzw. einem Knie kann man machen. Dies ist der sogenannte “Legrider”.

Bei den Freezes nimmt der Tänzer eine besonders eindrucksvolle Position ein und verharrt in dieser Pose einige Momente. Damit sollen bestimmte Abschnitte in der Musik betont werden. Die Basis Freeze-Pose ist der Baby-Freeze. Hierbei stützt sich der Tänzer mit einer Hand vom Boden ab und bewegt den Körper horizontal zum Boden. Der Ellbogen der Standhand ist dabei in der Beckengegend. Eine andere Pose ist der “Hollowback”. Bei diesem Tanzschritt versucht man eine umgedrehte Brücke zu bilden aber dabei nicht mit den Füßen auf den Boden zu kommen.

Die akrobatisch anspruchsvollsten Elemente des Breakdance sind die Powermoves. Mit Powermoves meint man Drehungen um verschiedene Achsen. Der bekannteste Powermove ist der “Backspin”. Der Tänzer dreht sich dabei auf dem Rücken. Ein anderer Powermove ist der “Ninety Niners”. Im einhändigen Handstand versucht der Tänzer sich um die eigene Achse zu drehen.

Die Reihenfolge der Breakdance-Elemente ist allerdings nicht fest vorgeschrieben. Jeder Tänzer kann die verschiedenen Elemente so kombinieren, wie er möchte.

Battle of the Year

Der bekannteste internationale Breakdance-Wettbewerb ist der “Battle of the Year”. Jedes Jahr findet dieser Wettbewerb in Braunschweig statt. Dabei versucht jedes Team dem Publikum eine besonders eindrucksvolle Show zu bieten. Vor dem eigentlichen Wettbewerb finden auf der ganzen Welt Vorentscheidungen statt, um die 4 besten Teams zu finden.

Bei einem solchen Wettbewerb gibt es auch einige Verhaltensregeln. So ist es z.B. verboten seinen Gegner absichtlich zu berühren. Der eigentliche Wettkampf findet in einem Circle statt. In diesem Circle tanzen die Tänzer in abwechselnder Reihenfolge und dürfen nicht über die Grenzen des Circles hinaus tanzen.

Außerhalb des Breakdance-Circle

Eine interessante Mischung aus Breakdance und klassischer Musik bietet die Tanzgruppe “Flying Steps” aus Berlin mit ihrer Tanz Performance “Red Bull Flying Bach”. Kadir Memiş und Vartan Bassil haben diese Gruppe 1993 in Berlin gegründet. 2010 stellten sie unter der künstlerischen Leitung von Christoph Hagel diese Tanzperformance aus Breakdance und Contemporary Dance zur Musik von Johann Sebastian Bach auf die Beine. Der Mut zur Kreativität wurde mit dem Sieg des Klassik-Sonderpreis “Echo” belohnt. Die Gruppe ist seit 2011 ununterbrochen auf Tournee im In- und Ausland.

Fühlst Du schon den Beat?

Aufgrund der akrobatischen Elemente ist Breakdance wahrscheinlich nicht für Jedermann geeignet. Zudem muss man viel Üben, um eine Pose perfekt hinzubekommen. Allerdings steht im Vordergrund klar der Spaß am Experimentieren. Wichtig ist nur, dass man die Posen passend zur Musik miteinander verbindet. Demnach kann ich nur jedem empfehlen, diesen Tanz einfach mal auszuprobieren und zu schauen, in welche Richtung die Reise weitergeht. Ich finde einen Tanz, der Gewalt verhindert hat, auf jeden Fall unterstützenswert.

Da es im Breakdance viel um Improvisation geht, haben wir hier noch einen interessanten Beitrag: Improvisation im Tanz – So überwindest du deine Angst

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