Der Stepptanz ist ein Tanzstil, in welchem man nicht nur als Tänzer, sondern auch gleichzeitig als Musiker fungiert. Denn es werden auf die Musik abgestimmt, rhythmische Geräusche mit den Schuhen erzeugt. Das Besondere bei diesen Tanzschuhen ist eine Metallplatte an der Sohle.
Herkunft
Damals tauchte der Stepptanz zum ersten Mal in den USA auf. Genauer betrachtet, fand er seinen Ursprung im New Yorker Bezirk Five Points, welches früher zu einem der Armenviertel der Großstadt zählte. Dort lebten unter anderem Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft, wodurch sich die Tänzer, einzeln oder als Gruppe, Duelle auf der Straße lieferten. Dabei hatten unterschiedliche Musik- und Tanzrichtungen einen Einfluss auf diese Tanzart. Darunter zählen afrikanische, englische, schottische und irische Tanzformen.
Der Stepptanz ist daher eine Mischung verschiedener Tanzarten aus verschiedenen Kulturen mit irischen und afrikanischen Wurzeln. Er ist also teilweise bei den afrikanischen Tänzern im frühen Amerika entstanden, welche beim Tanzen rhythmische Muster durch Tuckern, Schöpfen, Streichen und Schlurfen der Füße artikulierten. Der andere Teil hingegen kommt aus dem irischen „Clogging“, einem irischen Tanz mit Holzschuhen. Zudem könnte auch der spanische Flamenco einen Einfluss auf den Stepptanz gehabt haben.
Zu Beginn benutzten die amerikanischen Tänzer Holzplatten, welche sie unter den Schuhen befestigten. Da diese jedoch schnell kaputt gingen, ersetzten sie das Material durch Metallplatten. Neben dem Holz gab es noch andere Vorgänger. So hämmerten die Tänzer zum Beispiel Pfennige oder Nägel in die Sohlen, um den metallischen Klang zu erzeugen.
Als Blütezeit des Stepptanzes gelten die Jahre zwischen 1900 und 1955. Zu dieser Zeit war der Stepptanz vor allem in den Shows am Broadway sowie in den Varieté-Theatern der beliebteste Tanzstil.
Tanzausrüstung beim Stepptanz
Hauptbestandteil des Stepptanzes ist natürlich der Schuh. Das Material ist aus einem ganz feinen, hochqualitativen Leder. So sitzen sie leicht am Fuß, obwohl sie einen Absatz haben. Da der Fokus auf den Füßen liegt, ist die Bekleidung eher schlicht und meistens schwarz.
Merkmale des Stepptanz
Wie bei den meisten schnellen Tänzen sind vor allem der Rhythmus und die Bewegung eine der wichtigsten Bestandteile. Akzente setzt der Stepp-Tänzer mit seinen Füssen. Da der Stepptanz sehr körperbetont ist, bringt der Tänzer seinen ganzen Körper zum Einsatz.
Darüber hinaus lassen sich unterschiedliche Gefühlslagen mit dem Rhythmus ausdrücken, sei es pure Freude oder komplett gegensätzlich Ärger und Trauer. Ebenfalls ist zu erwähnen, dass das Stepptanzen die Kreativität und Hirnaktivität verbessert.
Takt und Grundschritte
Im Vergleich zu anderen ist der Stepptanz ein sehr freier und intuitiver Tanz. Dem Stepp-Tänzer steht es offen, ob er zu einem schnellen oder gemütlicheren Rhythmus tanzen möchte oder spontan improvisiert. Dennoch gibt es auch genau definierte Grundschritte.
Grundsätzlich beginnt der Lehrer im Tanzunterricht vorzutanzen und die Schüler tanzen ihm nach. Jedoch wird es erst richtig spannend, wenn es zur Improvisation geht.
Auch wenn diese Tanzart sehr intuitiv ist und viel über Improvisation geht, gibt es den sogenannten “Shim Sham” Tanz, den jeder Stepper kennt.
Die gängigen Tanzschritte
Folgende Schritte werden im Stepptanz grundsätzlich verwendet.
1. Toe: Hier tippt man ganz einfach nur mit der Fußspitze auf den Boden.
2. Stamp: Umfasst einen energischen Schlag, wobei der ganze Fuß belastet wird.
3. Step: Der Tänzer verlagert sein Gewicht auf den Fußballen, wo sich die Metallplatte befindet.
4. Hop: Ein einfacher Sprung auf dem Bein.
5. Leap: Beinhaltet einen Wechselsprung von dem linken zum rechten Bein.
6. Heel: Hier bleibt der Schwerpunkt auf den Ballen und der Stepp-Tänzer löst einen Ton mit seiner Ferse aus
Musik zum Stepptanz
Genauso frei wie die Tänzer beim Stepptanz sein können, ist auch die Wahl bei der Musik vielseitig. Demnach kann der Stepptanz zu Salsa, Jazz oder Blues getanzt werden, genauso gut aber auch zu einem Walzer.