Jive

Der Jive ist ein lateinamerikanische Tanz, auch Jitterbug (“Zitterwanze”) genannt, der sich im 20. Jahrhundert in Nordamerika entwickelt hat. Er ist sowohl ein Gesellschafts- als auch ein Turniertanz.

Hintergrund

Jive ist die Bezeichnung für einen Tanz, der viele Vorläufer und enge Verwandte hat. Zwar gehört er zu den Lateinamerikanischen Tänzen, hat seinen Ursprung aber eigentlich wo anders.
Zu seinen Vorläufern gehören zu Beginn der 1930-er Jahre der Lindy Hop, Blues und Swing, in den 1940-er Jahren der Boogie-Woogie und in den 1950-er der Rock’n’Roll.

Durch amerikanische Soldaten  kamen diese Tänze um 1940 rum nach Europa. Vor allem bei den jungen Generationen fanden diese Tänze großen Anklang. Englische Tanzlehrer hingegen passten die Tänze an und entwickelten so den langsameren und eleganten Jive. Dieser Tanzstil wurde 1968 zu den vier anderen lateinamerikanischen Tänzen hinzugefügt.

Rhythmus und Musik

Den Jive kann man relativ einfach an der Musik erkennen. Die Musik im Jive ist dafür bekannt, mitreißend, peppig und für jeden eingängig zu sein. Aufgrund der fetzigen Musik ist der Tanz bekannt dafür, besonders viel Spaß zu machen. Der Jive ist daher auch als eine der mitreißendsten und sportlichsten Paartänze bekannt. Insbesondere verglichen mit den Standardtänzen, wie zum Beispiel Wiener Walzer, besticht der Jive mit seinem einzigartigen Rhythmus und seiner Dynamik. Meistens kommt die Musik aus dem Blues und anderen Swing-Richtungen, die insbesondere in den Südstaaten der USA populär sind.

Üblich ist ein 4/4-Takt mit Betonung auf dem 2. und 4. Schlag. Außerdem ist der Jive ein relativ schneller Tanz mit hohem Tempo. So sind 42-44 Taktschläge pro Minute bei Turnieren üblich. Tanzschulen hingegen nutzen oft Musik mit 32-42 Taktschlägen pro Minute.

Schritte und Figuren im Jive

Besonders charakteristisch für den Jive sind offene Figuren, diverse Kicks sowie Twists. Weitere typische Figuren sind neben dem Grundschritt auch der Platzwechsel, Link, Whip, Stop and Go, sowie American Spin, Rolling of the Arms und Spanish Arms. Außerdem ist der Tanz bekannt für das lockere Durchringen der Hüfte auf den Taktschlägen Zwei und Vier.

Die vorgegebene Tanzhaltung im Jive ist die offene Tanzhaltung. Dabei fasst der Herr mit seiner linken Hand die rechte Hand der Dame. Die Tanzschritte werden meistens auf dem Ballen und der Innenkante der Füße ausgeübt. Im Unterschied zur Rumba und dem Cha Cha Cha tanzt das Paar Merengue-Hüftaktionen. Dabei bleibt die Hüfte über dem Standbein und wechselt erst im Anschluss an die Verlagerung des Gewichts auf die andere Seite.