Endlich die perfekten Spitzenschuhe zu tragen, ist wohl der Traum einer jeden Tänzerin. Dass das klassische Ballett eine sehr ästhetische Kunstform ist, ist allseits bekannt. Dennoch hat nicht die Ästhetik sondern die Gesundheit bei der Wahl des Schuhwerks Vorrang, da eine falsche Passform ein hohes Verletzungsrisiko birgt.
Mit unseren 8 Tipps findest auch du bald den richtigen Schuh.
1. Anprobe von Spitzenschuhen
Das wichtigste beim Kauf von Spitzenschuhen ist die Anprobe, welche du optimaler Weise mit einer geschulten Person durchführen solltest. Informiere dich also, welche Tanzgeschäfte in deiner Umgebung Anproben anbieten und vereinbare wenn nötig einen Termin. Sollte sich kein geeignetes Geschäft in deinem näheren Umfeld befinden, frage deine/n Tanzlehrer/in, ob er/sie deine gekauften Schuhe gegenchecken können oder dich sogar gegebenenfalls zum Spitzenschuhkauf begleiten kann. Wenn du bereits Spitzenschuhschoner besitzt, solltest du diese unbedingt zu deiner Anprobe mitbringen. Zu guter Letzt, musst du dir genügend Zeit einplanen, damit du ganz in Ruhe verschiedene Schuhe anprobieren kannst.
2. Allgemeine Passform von Spitzenschuhen
Besonders bei Anfängern erwecken Spitzenschuhe ein befremdliches Gefühl und das ist vollkommen normal. Sie sind im Vergleich zu Ballettschläppchen wesentlich härter, weshalb sie einem erstmal ungemütlich vorkommen. Wichtig ist hierbei der Unterschied zwischen unangenehm und schmerzhaft. Unangenehm darf und muss ein Spitzenschuh nämlich sein. Verursacht er hingegen ernsthafte Schmerzen, dann stimmt die Passform nicht.
3. Marke
Mittlerweile ist eine große Auswahl an Marken und Modellen vorhanden, die alle unterschiedlich sind und auf verschiedene Bedürfnisse eingehen. Aus diesem Grund solltest du nicht voreingenommen sein und eine bestimmte Marke im Blick haben, nur weil deine Kursmitglieder diese Marke tragen. Es gilt also: Offen für alle Marken sein, damit man den Spitzenschuh findet, der zum eigenen Fuß am besten passt.
4. Länge des Spitzenschuhes
Eine Bemerkung vorab: Die Straßenschuhgröße lässt sich nicht direkt in die Größe der Ballettschuhe übersetzen. Um zu ermitteln, ob ein Spitzenschuh zu kurz ist, kannst du auf flachem Fuß in der ersten oder zweiten Position ein Plié machen. Wenn der Schuh bei dieser Bewegung an den Zehen drückt, ist er zu kurz. Achte am besten darauf, dass die Sohle im Inneren des Schuhs bündig mit deiner Ferse abschließt, wenn du auf der Spitze stehst. Am besten kann man dies sehen, wenn man den Stoff an der Ferse dafür runterklappt.
5. Breite der Box
Ein Spitzenschuh, der die Tänzerin unterstützt, ist ein eng anliegender Schuh. Ist der Schuh jedoch zu eng, so kann er Schmerzen an den äußeren Zehengelenken verursachen und die Bildung eines Hallux wird begünstigt. Man sollte jedoch bedenken, dass ein Schuh, der im ersten Moment sehr bequem erscheint, höchstwahrscheinlich zu breit ist und ebenso schwerwiegende Folgen mit sich ziehen kann. Ist der Schuh nämlich zu breit, dann wird der Fuß bei der Spitzenarbeit nicht unterstützt und das gesamte Körpergewicht liegt auf dem großen Zeh. Das schädigt die Gelenke und ist auf Dauer weder angenehm noch schmerzfrei.
6. Stärke der Sohle
Nicht nur Länge und Breite sind maßgeblich für den richtigen Spitzenschuh, sondern auch die Stärke der Sohle. Die meisten Spitzenschuhhersteller bieten mehrere Härtegrade für ihre Sohlen an. Welchen Härtegrad du benötigst, ist abhängig von der Kraft deiner Fußmuskulatur und der Flexibilität deines Spanns. Anfänger beginnen für gewöhnlich mit einer weicheren Sohle, sodass sie das korrekte Rollen erlernen, welches vom Flachfuß über das demi pointe zur Spitze und umgekehrt erfolgt. In den meisten Fällen sind flexible Füße vergleichsweise schwach und benötigen eine härtere Sohle. Umgekehrt sind weniger flexible Füße meist kräftiger, was eine weichere Sohle geeignet macht. Dies sind aber nur ungefähre Richtlinien, denn auch hierbei gibt es Ausnahmen.
7. Kommunikation
Die richtige Kommunikation mit der beratenden Person ist das A und O. Da dein Gegenüber nicht das fühlen kann, was du fühlst, musst du versuchen, deine Empfindungen so präzise wie möglich zu formulieren. Das hilft deinem Berater, auf deine Bedürfnisse einzugehen und bestehende Probleme zu lösen und somit den richtigen Spitzenschuh für dich zu finden.
8. Geduld
Beim Spitzenschuhkauf ist die Geduld nicht zu unterschätzen. Es gibt eine Vielzahl an Schuhen, in denen man gut tanzen kann, aber den absolut perfekten Spitzenschuh zu finden, ist ein eher langwieriger Prozess. Oftmals muss man sehr viele Marken, Modelle, Größen, Breiten und Stärken anprobieren und testen, bis man zum optimalen Schuh gelangt. Es gibt professionelle Tänzerinnen, die beinahe ein Jahrzehnt gebraucht haben, um den optimalen Schuh zu finden. Also verliere nicht den Mut und sei stets offen, Neues auszuprobieren. Je mehr Erfahrung du im Spitzentanz sammelst, desto mehr lernst du deinen Körper und dessen Bedürfnisse kennen, sodass du nach und nach immer mehr darauf eingehen kannst.
Ich bedanke mich für die den tollen Beitrag über die Spitzenschuh Anpassung, Madeleine.Ich tanze schon sehr lange und würde gerne meine neuen Spitzenschuhe anpassen um weiter zu tanzen.Ich werde jedenfalls mich auch nach anderen Marken umgucken.Danke für den tollen Beitrag.