Cheerleading - vom Klischee zum Leistungssport
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Cheerleading – vom Klischee zum Leistungssport

Du kennst Cheerleading nur aus den High-School Filmen? Dann möchten wir dir heute einen neue Seite dieser faszinierenden Sportart zeigen. Denn aus dem typischen Klischee, dass diesem Sport anhaftet sind leistungsorientierte Sportlerteams geworden. Cheerleading ist in Deutschland durch einen Fach- und Landesverband professionell organisiert. Zudem werden in Deutschland Regional –und Landesmeisterschaften ausgetragen, auf internationaler Ebene findet eine Europa- und Weltmeisterschaft statt. Let’s go!

One, two, three, four, five, six, seven, eight..

Cheerleading setzt sich aus den Wörtern “cheer” für Beifall und “to lead” für führen zusammen. Die Kombination steht sinngemäß für “das Publikum zum Beifall führen”. Die Sportart, besteht aus den Elementen des Turnens, der Akrobatik, des Tanzes und den Anfeuerungsrufen. Ursprünglich war die primäre Aufgabe des Cheerleading das Anfeuern der eigenen Sportmannschaft und die Animation des anwesenden Publikums bei Veranstaltungen und Wettkämpfen. Auch heute noch sieht man bei verschiedenen Mannschaftssportarten, wie z.B. American Football und Basketball Cheerleader.

Heutzutage wird Cheerleading allerdings eher als selbstständige Wettkampfsportart gesehen. Wie weiter oben schon erwähnt finden über das ganze Jahr verteilt Cheerleading-Meisterschaften auf nationaler und internationaler Ebene statt. Dabei präsentieren die Cheerleading Teams (Squads) eine 2-3 minütige Routine (Kür/Programm). Die Juroren bewerten diese Beiträge nach Schwierigkeit und Ausführung. Einige Teams sehen in dem Training auf diese Wettkämpfe ihre Hauptaufgabe.

Geschichte & Ursprung

Cheerleading ist Ende des 19. Jahrhunderts in den USA entstanden. Am 2. November 1898 begann es mit organisierten Anfeuerungsrufen aus dem Publikum bei einem Endspiel zwischen den Teams der University of Minnesota und der Northwestern University im American Football. Allerdings kamen die Anfeuerungsrufe nicht von Frauen. Die ersten Cheerleader waren Männer. Erst in den 20er Jahren wurden auch Frauen zugelassen. Sie brachten den Tanz und die Bewegung mit hinein. In der folgenden Zeit wurde Cheerleading immer populärer und in den 50er Jahren war es ein Muss für jedes amerikanische Mädchen in einer Cheerleadingtruppe zu sein

Dass Männer die ersten Cheerleader waren, macht auch in soweit Sinn, da Männer beim Cheerleading anspruchsvolle Aufgaben übernehmen. Sie sorgen für die Stabilität der einzelnen Stunts und Pyramiden und sorgen für eine kraftvolle, atemberaubende Akrobatikdarbietung. Männliche Cheerleader helfen die Schwerkraft besser zu überwinden und sind zudem das Sicherheitsnetz für die weiblichen Teammitglieder.

Seit den 1980er Jahren wird Cheerleading auch in Deutschland immer populärer. Das erste bekannte Cheerleader-Team in Deutschland waren die „Düsseldorfer Pantherettes“. Inzwischen gibt es in Deutschland ca. 400 Cheerleader-Teams und ca. 20.000 aktive Cheerleader.

Elemente des Cheerleading

Das Cheerleading setzt sich aus verschiedenen Elementen zusammen, die unterschiedlich miteinander kombiniert werden können:

  • Der Cheer = ein dynamischer Anfeuerungsruf, um das Publikum zu animieren. Meistens wird er durch unterschiedliches Equipment unterstützt wie z.B. Megaphone, Schilder und Poms. Er ist fester Bestandteil einer Kür und wird meist am Anfang eingesetzt.
  • Der Stunt = eine Hebefigur an der mindestens zwei Personen beteiligt sind. Sind bis zu fünf Cheerleader involviert, spricht man von einem Groupstunt. Der Groupstunt unterscheidet verschiedene Rollen. Es gibt z.B. den “Flyer”, der sich auf dem Stunt befindet oder den “Backspot”, der dem Flyer in den Stunt hilft. Zudem gibt es noch eine Unterstützung durch den “Main Base” und “Side Base”, um den Rücken und die Beine des Flyers zu fangen. Sind nur zwei Personen involviert spricht man von einem Paarstunt. Dann gibt es nur noch die Rolle des Flyer und der Base.
  • Die Pyramide = mehrere Stunts, die zu einem größeren Gesamtbild zusammengefügt werden. Meistens ist das gesamte Team involviert.
  • Das Tumbling = Elemente des Bodenturnens wie z.B. Radschlag, Flickflack oder Salto. Dabei kann das Element aus dem Stand eingeleitet werden oder aus einer Radwende. Meistens werden mehrere Elemente miteinander kombiniert und man versucht diese synchron mit anderen Cheerleader auszuführen.
  • Der Basket Toss = die Bases halten sich so an den Händen, dass ein Korb entsteht und werfen den Flyer in den Luft. Dieser muss dann am höchsten Punkt in der Luft ein Element einleiten wie z.B. ein Rückwärtssalto, eine vertikale Drehungen oder eine Schraube.
  • Motions = fest definierte Armbewegungen, die mit Kraft und Spannung synchron ausgeführt werden. Kombiniert man mehrere Motions entsteht daraus ein Tanz. Zudem finden sie Anwendung in Cheers und Stunts.
  • Die Jumps = fester Bestandteil einer jeden Kür, die Freude zum Ausdruck bringen soll.

Schattenseiten des Cheerleading

Cheerleading ist eine der gefährlichsten athletischen Sportarten für Frauen. Laut eines Berichts des “National Center for Catastrophic Sports Injury Research” an der Universität North Carolina wurden 65,2% aller schwerwiegenden Verletzungen im amerikanischen Jugendsport von Cheerleading verursacht. Nur American Football ist noch eine Stufe gefährlicher. Allerdings hat man auch herausgefunden, dass der Aufprall, der mit dem Sturz von einer Pyramide einhergeht schlimmer ist, als wenn man von einem professionellen Football-Spieler gerammt wird.

Dies hat vielerlei Gründe. Zum einen tragen die Cheerleader nur knappe Kostüme, ohne Helme und Protektoren, die einen Sturz abfangen könnten. Zum anderen werden die meisten Elemente in der Luft ausgeübt, bei denen der Flyer bei einem Fehler sehr schnell auf die Beton- oder Rasenfläche aufkommt. Nur beim Training wird der Sturz durch weiche Matten abgefedert.

Allerdings birgt jede Sportart ihre Risiken. Beim Cheerleading versucht man die Verletzungsgefahr durch die sogenannten “Spotter” zu reduzieren. Spot steht für “save person on top”. Die Hauptaufgabe des Spotters ist es beim Zusammenbruch eines Stunts oder einer Pyramide Stürze abzufangen, um Verletzungen zu vermeiden. Zudem ist es wichtig, dass sich die Cheerleader vor ihrer Performance richtig Aufwärmen und ihre Körperspannung trainieren.

Fazit

Cheerleading besteht nicht nur aus dem erhöhten Verletzungsrisiko, dem Wettkampf und der Show, sondern es ist ein eigener Lifestyle. Prinzipiell kann jeder diesen Sport ausüben und sich von dem Zusammengehörigkeitsgefühl zu einer festen Gruppe berauschen lassen. Zwar ist Cheerleading mit viel Training verbunden, damit sich die Kür durch Synchronität, Ausdauer und Ausstrahlung auszeichnet, allerdings bringt dies auch viele positive Effekte. Der Sport kräftigt deine Muskulatur und verhilft dir auch zu mehr Selbstbewusstsein. Cheerleader sind heutzutage weit mehr als hübsches Beiwerk bei einem Wettkampf von Mannschaftssportarten. Du bist Teil eines Teams, wächst über dich selbst hinaus und überwindest das scheinbar Unmögliche!

Hast du vor deiner ersten Kür Lampenfieber? Dann haben wir hier auch einen interessanten Artikel für dich: Lampenfieber? Tipps für deinen souveränen Tanzauftritt

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