Wiener Walzer

Der Wiener Walzer ist ein schneller Gesellschafts- und Turniertanz, der zu den Standardtänzen zählt. Besonders wichtig in dem Tanz ist eine präzise Fußtechnik und klare Schulterlinien. Denn charakteristisch für den Tanz sind schnelle und fließende Schritte. Der Wiener Walzer ist ein raumgreifender Tanz. Das heißt, das Tanzpaar bewegt sich mit rotierenden Bewegungen durch den ganzen Raum. Diese Bewegungen leicht und elegant aussehen zu lassen ist allerdings sehr anspruchsvoll.

Typische Figuren sind die Rechtsdrehung, die Linksdrehung, der geschlossene Wechsel oder Fleckerl, sowie Contra Check und Pivot Turns. Eine ständige Drehbewegung und eine hohe Geschwindigkeit sind daher typisch.

Geschichte

Der Name des Tanzes hat seinen Ursprung in dem deutschen Wort “walzen”. Walzen bedeutet soviel wie “sich drehen”.
Der Rhythmus des Walzers entwickelte sich über mehrere Jahrhunderte hinweg. Das erste Mal namentlich erwähnt wurde der Walzer bereits in 1754.
Seinen Ursprung hat der Wiener Walzer wohl im sogenannten Dreher oder Ländler. Diesen Volkstanz tanzten die Menschen aus dem einfachen Volk in Süddeutschland und Österreich schon ab dem 16. Jahrhundert. Städter übernahmen die ländliche Version später und passten sie an. Sie beschleunigten den Tanz und ersetzten hüpfende Schritte durch Gleitschritte. So entstand der Tanzstil, der dann im 19. Jahrhundert in Wien die Ballsäle eroberte.
Seit 1929 gilt der Standardtanz auch als Turniertanz. Seit 1963 ist der Wiener Walzer auch im Welttanzprogramm inkludiert. Heute unterscheidet man zwei Varianten: den Internationalen Stil und den Amerikanischen Stil. Die grundlegende Technik dieses Tanzes entstammt dem Ballett und hat sich über die Zeit stark entwickelt.

Musik und Rhythmus im Wiener Walzer

Der offizielle Takt im Wiener Walzer ist der 3/4-Takt. Dabei besteht ein Grundschritt aus sechs Schritten und somit zwei ganzen Takten. Teilweise wird der Tanz aber auch auf einen 6/8-Takt getanzt. Hierbei besteht ein Grundschritt dann genau aus einem Takt.
Traditionell wird auf Bällen und Turnieren zu klassischer Musik getanzt. Dennoch gibt es auch modernere Rock- und Pop-Musik, die gut zum Wiener Walzer passt. Verglichen mit dem Langsamen Walzer ist der Wiener Walzer doppelt so schnell. Er kommt so auf etwa 60 Takte pro Minute.