Paso Doble

Der Paso Doble ist ein progressiver Lateinanz, der dem Welttanzprogramm angehört. Dabei bewegt sich das Tanzpaar während des Tanzes durch den Saal. Der Tanz inszeniert den spanischen Stierkampf. Der Herr ist der Torero, die Dame eine Flamencotänzerin oder auch das rote Tuch des Toreros. Traditionell wird das rote Tuch Muleta oder Capa genannt.

Der Paso Doble hat sich im 19. Jahrhundert in Spanien entwickelt. Der Begriff Paso Doble kommt aus dem Spanischen und beutetet übersetzt “Doppelschritt”. Nach 1910 verbreitete sich der Volkstanz auch in anderen europäischen Ländern. Seit 1945 ist der Paso Doble ein Turniertanz und seit 1963 gehört er zum Welttanzprogramm. Heute ist der Tanz allerdings nicht mehr ganz so populär.

Haltung und Bewegungen

Der Paso Doble unterscheidet sich in vielen Belangen von den anderen lateinamerikanischen Tänzen. Die Tanzhaltung des Herrn symbolisiert den Stierkämpfer mit seiner Capa. Der Rücken ist gebogen und die Arme fest angespannt. Der Körperschwerpunkt liegt immer hinter der Hüfte. Außerdem sind die Ellenbogen weiter nach hinten gestreckt als in anderen Tänzen üblich. Dabei herrscht meistens ein relativ großer Abstand zwischen dem Tanzpaar. Körperkontakt findet daher eher selten statt.

Besonders charakteristisch für den Paso Doble ist der Appell. Der Appel ist ein vorbereitender Schritt, mit dem eine nachfolgende Bewegung oder Figur eingeleitet wird. Außerdem besonders typisch sind die Promenade, das Chasse Cape, der Twist Turn oder die Flamenco Taps. Bei Armbewegungen kommt der Ellenbogen nicht zum Einsatz. Stattdessen werden Armbewegungen schnell und in einer runden Bewegung ausgeübt. Im Unterschied zu der Rumba und dem Cha Cha Cha gibt es keine Bewegungen der Hüfte zur Vorbereitung von Schritten. Stattdessen starten raumgreifende Schritte mit dem Aufsetzen der Ferse.

Musik und Rhythmus im Paso Doble

Ursprünglich hatte die Musik im Paso Doble einen 3/8-Takt. Heute wird allerdings lediglich Musik im 2/4-Takt genutzt. Das Tempo ist sehr hoch und auf Turnieren sind 60-62 Takte pro Minute üblich.

Typisch für die Musik sind Blas- und Streichinstrumente, die Dramatik und Bewegung symbolisieren sollen. Die Melodie ist dabei meistens sehr energisch und klar strukturiert. Die Musikstücke bestehen oft aus jeweils 3 Teilen – einer Einleitung und zwei Hauptteilen.