Die Polka ist ein beschwingter Rundtanz, der um 1830 aufkam. Die Polka wird sowohl in Gruppen als Rundtanz als auch in Paaren als Gesellschaftstanz getanzt. Dem Bauerntanz liegt ein schneller 2/4-Takt zu Grunde.
Ursprung & Varianten der Polka
Der Rundtanz entstand um das Jahr 1830 in der Region um Königgrätz (Böhmen) und Krávolé Hradec (Tschechien). Der Name des Tanzes stammt ursprünglich aus Tschechien und bedeutet “Polin”. Zunächst erhielt der Tanz den Namen Pulka (übersetzt “Hälfte”). In 1835 wurde der Name dann allerdings in Polka geändert. Der tschechische Volkstanz „Nimra“ gilt als einer der Vorläufer.
Von dort verbreitete sich der Tanz relativ schnell über Prag, Wien, Norddeutschland und Paris in weite Teile Europas. In den unterschiedlichen Regionen kamen daher auch verschiedene Varianten auf. So ist das Tempo zum Beispiel in den einzelnen Varianten sehr unterschiedlich.
Je nach Herkunft und Besetzung lässt sich die Polka daher in verschiedene Varianten einteilen. Die Böhmische Polka ist etwas schneller mit einem Tempo von etwa 100 Schlägen pro Minute. In dieser Variante erfolgt der Hüpfschritt nach dem Wechselschritt. Noch schneller ist die Schnellpolka. Üblich ist hier ein Tempo von ungefähr 160 Schlägen pro Minute. In der Schnellpolka entfällt der Hüpfschritt komplett. Die traditionelle Polka hat mit 120 Schlägen pro Minute ein mittleres Tempo. Eine langsame Version ist die Pola Franze mit einem Tempo von rund 80 Schlägen pro Minute. Auch in dieser Variante erfolgt der Hüpfschritt nach dem Wechselschritt. Weitere Varianten der Polka sind die Mährische Polka sowie die Egerländer Polka.
Ende des 19. Jahrhunderts verlor der Tanz an Beliebtheit. Dennoch wird der Tanzstil bis heute ausgeübt. Insbesondere in Tschechien, Österreich, Schweiz und Süddeutschland ist die Polka nach wie vor vertreten. In Norddeutschland hingegen ist der Tanz nicht sehr populär.
Technik
Der Grundschritt besteht aus einem Hüpfschritt und einem Wechselschritt. Dabei wird der Wechselschritt auf die ersten drei Achtel getanzt. Der Hopser folgt dann auf dem vierten Achtel. Betont wird dabei insbesondere der erste Kurzschritt. Ursprünglich leiteten die Tänzer in Böhmen den Wechselschritt mit einem Hüpfer ein. In Deutschland hingegen beenden die Tänzer den Wechselschritt meistens mit dem Hüpfer.