Capoeira

Unter Capoeira versteht man eine brasilianische Kampfkunst, welche aber auch als Kampftanz anzusehen ist. Der Tanz existiert seit dem 18. Jahrhundert und geht zurück bis in die Sklavenzeit Brasiliens.
Heutzutage gibt es zwei Varianten, der Angola und der Regional. Wobei der Regional für die modernere Form des Tanzes steht und Angola für die traditionell alte Variation.
Darüber hinaus verbindet der Tanz verschiedene Elemente wie Kampf, Tanzen, Akrobatik, Musik und traditionelle Rituale.

Hintergrundgeschichte

Seine Wurzeln hat der Capoeira zu Zeiten der Sklaverei im 18. Jahrhundert. Sklaven versuchten von der herrschenden Gewalt zu entkommen und bauten sich Zufluchtsorte. Zu dieser Zeit war es den Sklaven verboten Waffen zu besitzen. Somit blieb ihnen keine andere Möglichkeit als ihre Hände und Füße zur Verteidigung zu benutzen. Jedoch waren die Hände der Sklaven oft verbunden, wodurch der Fokus auf die Füße überschwenkte.
Mittlerweile hat sich diese Kampfkunst zu einem Teil der afro-brasilianischen Volkskultur etabliert.

Was den Capoeira so besonders macht

Der Capoeira wird auch als Wiederstandspraxis gesehen, da die Technik des Kampfes die Funktion haben sollte, von der Gewalt in der Sklaverei zu entkommen. Da der Fokus auf den Füßen liegt, ist eine starke Muskelkraft für gute Beinarbeit wichtig. Weitere Merkmale des Tanzes sind eine grazile Art, eine ausgeprägte Wachsamkeit, um schnell auf die Bewegungen des Gegners reagieren zu können.
Des Weiteren besteht die Technik aus Rhythmusgefühl, fließenden Bewegungen und Abwechslung von Angriff, Rückzug und Täuschung.
Um dies zu trainieren müssen die Kämpfer ein spezielles Akrobatiktraining absolvieren.
Für die Zuschauer wirkt der Tanz sehr ästhetisch, da es sich um eine Mischung aus Beweglichkeit, Kraft und Kontrolle der Mimik dreht.

So funktioniert das Spiel

Da es sich bei diesem Tanz immer noch um einen Kampf handelt, wird er von zwei Leuten durchgeführt, welche spielerisch miteinander kämpfen.
Dabei geht es nicht um wahllose Angriffe. Wenn der Gegner beispielsweise ein Ausweichmanöver macht, sollte der Angreifer nicht nach treten, sondern diese zulassen. Demnach ist das Ziel seine Angriffe taktisch so klug zu wählen, dass der Gegner in seinen Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt wird.

Begleitende Musik beim Capoeira

Begleitet werden die Tänzer durch Instrumente wie Trommeln, Caxixi und Berimbau. Unter Caxixi lässt sich eine Art Gefäßrassel verstehen, welche mit Samen oder Kieseln befüllt ist. Der Berimbau ist ein brasilianisches Bogeninstrument.

Verschiedene Bewegungen

Der Grundschritt beim Capoeira ist die sogenannte “Ginga”, mit dem alle Bewegungsabläufe begonnen und beendet werden. Dabei verlagert der Kämpfer sein Gewicht auf den rechten Fuß und setzt es nach hinten. Sein Gesicht schützt er mit seinem rechten Arm. Weiter erfolgt eine Positionswechsel, indem das rechte Bein parallel zum Standbein gestellt wird und das linke Bein nun nach hinten wechselt. Gleichzeitig wechselt der Kämpfer auch seine Schutzposition mit den Armen.

Ein weiteres Element ist die “Armada” ein kräftiger Tritt nach vorne in Höhe der Brust.

Noch wichtiger ist jedoch der “Meia-Lua”, der sogenannte Halbmond. Dieser Fußschlag unterscheidet sich darin, dass der Körper weiter nach hinten positioniert ist und der Gegner mit der Ferse getroffen wird.