Allegro

Musikalische Definition

In der Musik bezeichnet das Wort „Allegro“ eine Tempoangabe. Wie die Übersetzung aus dem Italienischen vermuten lässt („rasch, heiter, munter, fröhlich“), definiert es ein schnelles Tempo.

Allegro im Ballett

Ebenso wie das Adagio kann das Allegro als Klassifizierung an Bewegungen definiert werden und ist Teil der offiziellen Terminologie. Es beschreibt zwar überwiegend Sprünge, aber auch Drehungen können dazu gehören. Anders als in der Musik, spielt das Tempo für diese Bezeichnung nur eine untergeordnete Rolle.
Das Ballett macht generell zwei Unterscheidungen: das petit  und das grand allegro.

Petit Allegro

Beim petit allegro führt der Tanzende vorwiegend kleine bis mittelgroße Sprünge aus. Es zeichnet sich durch schnelle und besonders präzise Fußarbeit aus. Obwohl jeder Tänzer alles beherrschen muss, haben es kleine Tänzer oftmals einfacher mit den kleinen, flotten Sprüngen. Das ist bei der Besetzung für ein Ballettstück von wesentlicher Bedeutung. Somit werden sehr petit allegro-lastige Rollen mit Tänzern besetzt, die grundsätzlich in diesem Spektrum brillieren. Die Musik ist hierbei sehr schnell und enthält viele deutliche Akzente. Beispiele für Tanzschritte sind jeté, entrechat, soubresaut, assemblé, temps de cuisse und viele mehr.

Grand Allegro

Beim grand allegro führt der Tanzende große Sprünge und spektakuläre Drehungen aus. Hierbei wird die Musik sehr unterschiedliche eingesetzt. Da männliche Tänzer aufgrund ihrer körperlichen Voraussetzungen generell mehr Kraft als ihre weiblichen Kollegen entwickeln und somit auch höher springen können, ist ihre Musikbegleitung deutlich langsamer im Vergleich zu dem Tempo für Frauen. Grundsätzlich gilt nämlich: je höher ein Tänzer springen kann, desto langsamer muss die musikalische Begleitung sein. Das grand allegro nimmt im klassischen Ballett eine große Rolle ein, da es ein Weg ist, die Fähigkeiten der Solohauptrollen optimal in Szene zu setzen. Auch in den zu tanzenden Schritten wird zwischen den Geschlechtern unterschieden. Während die Männer häufig gesprungene Drehungen wie tours en l’air zeigen, stellen die Frauen ihre Flexibilität mithilfe von Elementen wie grand jeté, jeté en tournant oder sissonne dar.