Ländler

Der Ländler kann zweierlei Dinge bezeichnen. Zum einen den Tanz und zum anderen die Melodie in einem langsamen 3/4-Takt.

Ländler als Tanz

Den Ländler, oder auch Landler genannt, kann man dem Volks- und Gesellschaftstanz zuordnen. Zu der eher langsamen Musik im 3/4-Takt tanzt man Bewegungen mit mäßiger Geschwindigkeit. Trotz des vergleichsweise langsamen Tempos zeichnet sich dieser Tanz durch seinen heiteren Charakter aus. Er stammt aus der Alpenregion und ist demnach in Süddeutschland, Österreich, Schweiz und Slowenien beheimatet. Generell wird es als Paartanz ausgeführt, man kann ihn aber auch als Gruppe tanzen.

Charakteristisch für den Ländler sind seine improvisierten Tanzschritte, die komplizierten Figuren und die klangliche Begleitung. Für gewöhnlich dienen nämlich Jodeln, Klatschen, Stampfen oder Gstanzl-Gesänge als zusätzliche musikalische Begleitung.

Weitere Namen des Ländlers als Tanz sind Länderer, Steirischer, Almerischer, Dreher, Tyrolienne, Styrienne, Deutscher Tanz oder Allemande.

Ländler als Melodie

Die Ländlermelodie war in ihrem Ursprung 8 Takte lang. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts hat sich in der Schweiz, in Bayern, in Niederösterreich und in Wien der Ländler mit 16 Takten etabliert. Jedoch treten häufig Mischungen von 8- und 16-taktigen Melodien auf. Andere Regionen hingegen, wie zum Beispiel Oberösterreich und das Appenzellerland, haben die Melodie in ihrer 8-taktigen Ursprungsform beibehalten.

Wie bereits erwähnt, war es damals üblich, den Tanz mit Singen, Stampfen und Klatschen zu begleiten. Zu erwähnen ist hierbei, dass ein Großteil des heutigen Repertoires an Jodelgesängen auf die Begleitungen zum Ländlertanz zurückgehen.

Herkunft des Namens

Eine Theorie besagt, dass der Begriff Ländler eine verkürzte Form von Ländlicher Tanz war. Er tauchte erstmalig 1800 auf, jedoch bestehen Melodie und Tanz weitaus länger.

Eine weitere Theorie leitet den Begriff Landler vom Wort landlert ab, welches so viel wie gemächlich oder langsam bedeutet. Er stellt somit einen Gegensatz zum schnellen Walzer dar, wodurch die beiden Tänze als jeweils eigenständige Gattung anerkannt sind.

Die letzte Theorie erklärt, dass der Begriff Landler auf das sogenannte Gebiet Landl zurückgeht, welches eine oberösterreichische Kernlandschaft südlich von Linz ist. Es wird auch als Heimatsort des Gruppenlandler gesehen.