Kathak ist einer der acht klassischen Tanzstile in Indien, welcher vor allem im Norden Indiens beliebt ist. Die Wortbedeutung hat einen göttlichen Hintergrund und Katha heißt „Geschichten“, was sich auf die Erzählungen von Gottestaten und verschiedene indische Heilige beziehen soll.
Tanzen in Indien
Indien ist von Grund auf ein sehr religiöses Land. Der Hinduismus macht den größten Anteil der Bevölkerung aus und die Muslime zählen zu der zweitgrößten Religion. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass das Tanzen in diesem Land einen religiösen Hintergrund hat. Die hinduistische Mythologie beschreibt einen Gott der Schöpfung und Zerstörung, welcher mit dem Tanzen die Welt zerstört und wiederherstellt. Deswegen führte man in der Vergangenheit diese Tänze zu Ehren der Götter auf.
Herkunft des Kathak
Da der Norden überwiegend vom Hinduismus geprägt ist, entstand der Tanz in den Tempeln Nordindiens. Als im 16. Jahrhundert muslimische Moguln die Herrschaft übernahmen, wurde dieser Tanzstil auch am Hofe anerkannt. Dabei stand vor allem der Kult der Krishna im Mittelpunkt. Somit enthält dieser Tanz sowohl muslimischen als auch hinduistischen Charakter.
Musik und Bekleidung
Nicht nur beim Tanzen, auch bei der Musik stehen die Instrumente in Verbindung mit den Göttern der Hindus. Verschiedene Instrumente wie Beckenteller (Ilatalam), Bambusflöten (Murali) und Saiteninstrument (Vinai) begleiten den Kathak. Aus diesen Instrumenten sind die Trommeln das Hauptelement dieses Tanzes und das „Tala“ bezeichnet begleitendes Klatschen und Schlagen. Was die Bekleidung der Tänzerin angeht, trägt sie ein langes Hemd, einen Schal, eine enge Hose und eine Brokatbluse. Diese Bekleidung ist an den nordindischen Höfen typisch gewesen.
Wie tanzt man Kathak?
In der Regel führt eine Einzelperson diesen klassischen Tanz alleine auf. Wichtig bei Kathak ist die Harmonie zwischen den Fußbewegungen, der Stellung der Arme und des restlichen Körpers. Die Tänzerin trägt an ihrem Fuß um die 100 Glocken und verwendet diese um, nachdem ein sogenannter Guru die Silben zum Tanz vorgegeben hat, diese Tanzsilben nachklingen zu lassen. Hauptelemente beim Kathak sind schnelle Drehbewegungen, auch „Chakkar“ genannt. Das Ziel des Tanzes ist es, dass sich eine Art Wettstreit zwischen der Tänzerin und dem Trommelspieler entwickelt. In Kathak ist der Rhythmus sehr wichtig, womit sich Tänzer und Trommler gegenseitig übertreffen möchten. Zu Beginn und Ende des Tanzes wird der Zuschauer mehrmals mit der rechten Hand zum Gesicht hin begrüßt. Diese Haltung ist eine moslemische Tradition des Hofes.