Historie

Historie der Diamant Tanzschuhmanufaktur

Die Diamant Tanzschuhmanufaktur blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. In der nachfolgenden Übersicht haben wir die Historie der Tanzschuhmanufaktur von Gründung bis heute zusammengestellt und mit eindrucksvollen Bilder unterlegt. So erhältst du einen tollen Einblick in die Welt der Diamant Tanzschuhe.

1873

Gründung des Familienunternehmens

Der ausgebildete Schuhmachermeister Eberhard Müller eröffnet am 19. Mai 1873 sein Geschäft für die Herstellung und den Verkauf von „naturgemäßen“ Schuhen in der Ziegelgasse 12 in Frankfurt am Main.

diamant schuhfabrik ziegelgasse 12 - Historie der Diamant Tanzschuhmanufaktur

In diesem Ladengeschäft entwickelt der Schuhtechniker auch seinen „Angulus-Schuh“, mit dem er eine Heilung von verschiedenen Fußleiden garantiert. Der über einen langen Zeitraum entwickelte Schuh erhält vom Kaiserlichen Patentamt das Patent und wird wegweisend für die Schuhorthopädie und viele spätere Schuhhersteller. Der Begriff Angulus kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt “Winkel”. Das Besondere an dem Angulus-Schuh war die Berücksichtigung der natürlichen Fußform in der Fertigung der Schuhe.

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Firmengründer Eberhard Müller

Schuhmachermeister Eberhard Müller * 1846 bis † 1925
1905-1922

Orthopädischer Betrieb in St. Petersburg

diamant tanzschuhe vier brueder - Historie der Diamant TanzschuhmanufakturDie Söhne des Schuhmachermeisters August, Anton und Eberhard II. leiten in dieser Zeit einen orthopädischen Betrieb in der russischen Stadt St. Petersburg. Sowohl August als auch Anton werden während der russischen Revolution verschleppt und sind nie zu ihrer Familie zurückgekehrt. Lediglich Sohn Eberhard II. entkommt dem Schicksal, das seine Brüder ereilt – aufgrund eines Heimatbesuchs bei seiner Verwandtschaft in Deutschland.

1913

Angulus-Schuh erlangt Patent

Am 16. Juni 1916 erhält der Angulus-Schuh nach einer langen Phase der Entwicklung das Patent durch das Kaiserliche Patentamt ausgestellt.
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Patent über Eberhard Müller's Angulus-Schuh, ausgestellt am 16. Juni 1916 vom Kaiserlichen Patentamt.
1913-1914

Angulus-Schuhproduktion unter Lizenz

Der neuentwickelte Angulus-Schuh zieht sehr schnell das Interesse der Schuhindustrie und vieler Schuhmacher auf sich. Die ersten orthopädischen Schuhe, bei deren Herstellung das Angulus-System verwendet wird, werden unter Lizenzen gefertigt. So findet eine industrielle Herstellung in externen Schuhfabriken ab 1913 in Schweinfurt am Main und ein Jahr später auch in Kreuzlingen in der Schweiz statt. Durch den Produktionsstandort in der Schweiz erlangt der Angulus-Schuh auch Bekanntheit in dem als Schuhmetropole geltendem Italien.
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Die ersten externen Schuhfabriken, die industriell Angulus-Schuhe produzieren, befinden sich ab 1913 in Schweinfurt am Main und ab 1914 auch in Kreuzlingen in der Schweiz. Über die Produktion in der Schweiz wird Eberhard Müllers Angulus-Schuh auch in Italien, der Schuhmetropole Europas bekannt.
1917

Berufung in die Schweiz

Im Zuge des 1. Weltkrieges wird Eberhard Müller aufgrund seiner Fähigkeiten nach Stansstad in der Schweiz berufen, um dort die technische Leitung der Deutschen Orthopädischen Anstalt (DOA) zu übernehmen. In diesen Werkstätten sowie in einer weiteren Werkstatt in Luzern werden während des Krieges Prothesen, Stützapparate und orthopädische Schuhe für die im Krieg Verletzten gefertigt.

Die beiden Söhne Eberhard II und Otto I. helfen ihrem Vater im hohen Alter sowohl in der Fertigung als auch in der Führung der Mitarbeiter.

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Aufgrund seines hohen Alters unterstützen ihn seine Söhne Eberhard II. (im Bild 1. von links) und Otto I. (im Bild 2. von rechts) tatkräftig in der Artbeit sowie in der Leitung der Angestellten.
1919

Betrieb in Luzern

Zum 15. September 1919 übernehmen die beiden Söhne Eberhard II und Otto I. dann den Betrieb in Luzern vom deutschen Staat, da die Versorgung der Kriegsverletzten durch die DOA beendet ist. Seit der Übernahme fokussieren sich die „Müller Gebrüder“ auf die Orthopädie-Technik und die Orthopädie-Schuhtechnik und führen ein eigenes Geschäft für Schuhe.

1925

Eberhard Müller * 1846 bis † 1925

Der am 05.05.1846 in Oberursel geborene Eberhard Müller verstirbt am 01.03.1925 in Frankfurt am Main.

1928

Rückkehr nach Frankfurt am Main

Nach dem Tod seines Vaters Eberhard Müller in 1925, entscheidet sich Sohn Otto I. in die Heimat nach Deutschland zurückzukommen und leitet von nun an den elterlichen Betrieb in Frankfurt am Main. Angetrieben durch die Goldenen Zwanziger hat sich das von Eberhard Müller entwickelte Angulus-System mittlerweile große internationale Bekanntheit und Beachtung erarbeitet. Otto Müller ist wie sein Vater ausgebildeter Schuhmacher, fokussiert sich aber dennoch mehr auf die unternehmerische Seite und verfolgt mit großem Ehrgeiz das Ziel, den Familienbetrieb weiter voranzutreiben. Unter seiner Leitung werden neue Verkaufsstellen wie zum Beispiel ein exklusives Angulus-Schuhhause am Kaiserplatz, das gleichzeitig als neue Geschäftsstelle fungiert, eröffnet.
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1938

Industrielle Schuhproduktion

Um sein Vorhaben, selbst orthopädische Angulus-Schuhe fertigen zu können, umzusetzen, kauft Otto Müller in 1938 die Patos-Schuhfabrik in der Mainzer Landstraße in Frankfurt am Main. Die industrielle Herstellung von Angulus-Schuhen läuft hier an und die Produktion unter der Marke Patos wird fortgeführt. Das neu firmierte Unternehmen Angulus-Patos Schuhfabrik produziert nun orthopädische sowie modische Schuhe für Damen und Herren.
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Ein Angulus-Patos Damenschuh aus dem Zeitraum 1935 bis 1955.
1945

Otto Müller I. * 1881 bis † 1945

Der am 21.02.1881 in Frankfurt am Main geborene Otto Müller, stirbt am 26.03.1945 an seinem Geburtsort.

Tragödie der letzten Kriegstage in Frankfurt

Die Nachricht von der Befreiung Sachsenhausens durch die Alliierten erreicht Otto Müller durch das Radio. Positiv gestimmt, betritt er seinen Balkon auf der Seite von Sachsenhausen in Frankfurt am Main und wird von einem Schuss von verbliebenen Deutschen, die Sachsenhausen unter Beschuss nehmen, erfasst. So kommt der Inhaber der Schuhfirma am vorletzten Tag des Krieges als Zivilist in Frankfurt am Main um. Sein ältester Sohn starb bereits zwei Jahre zuvor an der Kriegsfront und kann das Unternehmen nicht wie geplant übernehmen. Der jüngere Bruder Otto junior, der als Soldat in Schwerin kämpft, kehrt direkt nach Erhalt der Nachricht über den Tod seines Vaters nach Frankfurt zurück, um seiner Mutter in der schweren Zeit beizustehen. Direkt im Anschluss an seine Rückkehr übernimmt er im Alter von 26 Jahren den Familienbetrieb in einer schwierigen Zeit für die Familie, die Mitarbeiter und das Unternehmen.
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1947

Die Schuhfabrik in der Nachkriegszeit

Frankfurt am Main und auch die Angulus-Patos Schuhfabrik sind am Ende des Krieges zu großen Teilen zerstört. Otto Müller Junior beschreibt seine Eindrücke der Situation so:
“Im März 1944 wurde unsere Fabrik in der Mainzer Landstrasse 225/227 durch Spreng- und Brandbomben total zerstört. In der damaligen Moltke-Allee, jetzt Hamburger-Allee (zwischen Festhalle und dem Westbahnhof) bekamen wir im Bosch-Haus eine provisorische Unterkunft. Die verbrannten Maschinen wurden dort von unseren Mitarbeitern instandgesetzt, sodass schon im Herbst 1944 die Produktion im kleinen Umfang wieder anlaufen konnte. Anfang 1947 suchten wir nach besseren Räumen. Wir fanden sie – nicht weit entfernt – in der Ohmstrasse. Dort stand ein – zwar ausgebranntes – massives Gebäude, ohne Fenster und Zwischenwände. Wir hatten einen guten, alten Schreiner, Herrn Dinges. Er begann sofort mit der Anfertigung von Fenstern. Auf dem Foto ist das von uns gemietete rechte Gebäude-Teil zu sehen, mit den neuen Fenstern. Der Umzugs-Transport erfolgte zum grossen Teil mit einem 4-rädrigen – von zwei Pferden gezogenen – Holzwagen !”
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1947 Angulus-Patos Schuhfabrik Ohmstrasse 48
1958

Schuhproduktion in Bad Soden am Taunus

Die neue Schuhfabrik „Angulus Schuhfabrik Otto Müller K.G.“ wird im Sommer 1958 in Bad Soden am Taunus eröffnet und produziert fortan Braut- und Abendschuhe. Durch das vermehrte Tragen von den Angulus Abendschuhen zum Tanzen und das rege Interesse aus dem Bereich des Tanzsports inspiriert, erweitert Otto Müller sein Angebot und vertreibt zusätzlich eine neue Produktlinie für den Tanzsport. Der Weg für die „Angulus Diamant-Tanzsportschuhe“, die auf dem System der Abendschuhe basieren und speziell für den Tanzsport entwickelt wurden, ist geebnet.

1975

Spezialisierung auf Tanzschuhe

Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Tanzschuhen aus deutscher Produktion entscheidet sich das Familienunternehmen die Schuhfabrik komplett auf Tanzschuhe zu spezialisieren. Das neue Produktportfolio, das ausschließlich aus Tanzschuhen besteht, wird in einem Katalog unter dem Namen „Diamant Tanzschuhe – Made in Germany“ vorgestellt.

Der Familienbetrieb ändert seinen Namen in „Diamant Schuhfabrik Otto Müller KG“ und erzielt mit der neuen Marke „Diamant Tanzschuhe“ Bekanntheit auf der ganzen Welt. Über 100 verschiedene Modelle der Tanzschuhe werden gelagert und können daher innerhalb von 24 Stunden verschickt werden. Zusätzlich zu dem großen Sortiment können Kunden in den Verkaufsstellen Sonderanfertigungen mit beliebiger Kombination von Material, Absatz und Schuhweite bestellen.

2007

Familienunternehmen in 4. und 5. Generation

Tochter Bianca Schraub (geborene Müller) steigt schon 1998 in den Betrieb ihres Vaters ein und ihr Bruder Thoma Oliver Müller folgt ihr im Jahre 2007. Beide verbringen die Anfänge ihrer Laufbahn in der Produktion um die einzelnen Schritte in der Herstellung sowie die Angestellten kennenzulernen. Mit dem Einstieg der beiden Kinder in das Familienunternehmen, arbeitet nun die 4. und 5. Generation der Familie Müller in dem Schuhunternehmen.
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Nachdem Bianca Schraub (geb. Müller) bereits seit 1998 im elterlichen Betrieb tätig ist, tritt nun auch ihr Bruder Thomas Oliver Müller am 01.09.2007 in das Familienunternehmen ein.
2016

Thomas Otto Müller erreicht das 50. Arbeitsjubiläum

Thomas Otto Müller begann bereits mit jungen 17 Jahren im Jahre 1966 in der Firma seines Vaters, damals noch „Angulus Schuhfabrik“, zu arbeiten. Zusätzlich zu seiner Ausbildung in der Firma des Vaters erlernt er seine Fertigkeiten durch Praktika in eng verbundenen Schuhfabriken. Seine Ausbildung zum Schuhmodelleur an der ARS Sutoria, einem sehr angesehenen Kolleg für Schuhdesign in Mailand, beendet er erfolgreich in 1973. Thomas Müller trug maßgeblich zu der Spezialisierung auf Tanzschuhe und die damit einhergehende Umbenennung des Familienunternehmens in „Diamant Schuhfabrik“ bei. Heute leitet er das mittelständische Unternehmen zusammen mit seinen beiden Kindern Bianca und Oliver.
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Thomas Otto Müller erreicht das 50. Arbeitsjubiläum

Weitere Infos zur Diamant Schuhfabrik Otto Müller findest du auch auf Wikipedia.