Tanztherapie

Die Tanz-und Bewegungstherapie, ist eine Therapieform, bei der Bewegung eingesetzt wird, um Menschen bei der emotionalen, kognitiven, körperlichen und sozialen Integration zu unterstützen. Tanztherapie ist sowohl für die körperliche als auch für die geistige Gesundheit förderlich und kann zur Stressreduzierung, Krankheitsprävention und Stimmungsbewältigung eingesetzt werden. Darüber hinaus bietet die physische Komponente der Therapie eine erhöhte Muskelkraft, Koordination, Mobilität und verringerte Muskelspannung. Die Tanz- und Bewegungstherapie kann bei allen Bevölkerungsgruppen und bei Einzelpersonen, Paaren, Familien oder Gruppen angewendet werden. Im Allgemeinen fördert die Tanztherapie die Selbstwahrnehmung, das Selbstwertgefühl und einen sicheren Raum für den Ausdruck von Gefühlen.

Geschichte und Philosophie

Die Wurzeln der Tanztherapie lassen sich bis in die moderne Tanzbewegung des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen. Die Bewegung entstand aus der Idee, dass Tanz über die einfache Unterhaltung hinausgeht. Man entdeckte Kommunikations- und Ausdrucksform im Tanz. Mit anderen Worten, dem Tanz wurde ein emotionaler Inhalt eingeflößt. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts hatte die moderne Tanzbewegung die Grundlage für die Tanztherapie-Pioniere Marian Chace, Mary Whitehouse und Trudy Schoop gelegt. Sie bildeten die Grundlage für die Tanztherapie, indem sie Beobachtung, Interpretation und Manipulation von Tanzelementen in die Praxis einbrachten.

Damals hat die Tanztherapie jedoch keinen direkten Zugang zu der Wissenschaft und der Gesellschaft gefunden. Heutzutage gibt es aber eine Vielzahl von Forschungsstudien, welche beweisen, dass die Behandlung seine Wirkung zeigt, was die Überwindung psychischer Schwierigkeiten angeht. In einer dieser Studien (1999) präsentiert Tanztherapeutin Donna-Newman-Bluest den Erfolg der Heilmethode speziell bei Herzpatienten. Durch die Anwendung der Techniken konnten die Patienten mit belastenden Emotionen umgehen und besser mit ihrer Krankheit umgehen.

Vorteile der Tanztherapie

Tanztherapie kann für ein breites Spektrum von Patienten hilfreich sein – von psychiatrischen Patienten über Krebspatienten bis hin zu einsamen älteren Menschen. Sie ist oft eine einfache Möglichkeit für eine Person, ihre Gefühle auszudrücken, selbst wenn ihre Erfahrung so traumatisch ist, dass sie nicht darüber sprechen kann. Die Therapie wird häufig bei Vergewaltigungsopfern und Überlebenden von sexuellem Missbrauch und Inzest angewendet. Sie kann auch Menschen mit körperlichen Defiziten helfen, ihr Selbstwertgefühl zu verbessern sowie Gleichgewicht und Koordination zu verbessern.

Tanztherapeuten arbeiten auch mit Menschen, die an chronischen und lebensbedrohlichen Krankheiten leiden. Ihnen wird geholfen mit Schmerzen, Todesangst und Veränderungen ihres Körperbildes umzugehen. Viele Menschen mit solchen Krankheiten empfinden Tanztherapiekurse als eine Möglichkeit, sich zu entspannen. Für eine Weile kommen sie von ihren Schmerzen und emotionalen Schwierigkeiten weg und drücken Gefühle zu Tabuthemen, wie dem bevorstehenden Tod, aus.

Nicht nur sportliche Anstrengung

Bei der Tanztherapie betätigen sich die Patienten nicht nur körperlich, sondern müssen auch die Hürde überwinden der Therapeutin ihr Vertrauen zu schenken. Deswegen ist es die Aufgabe der Therapeuten einen sicheren Raum für Ausdruck und Vertraulichkeit zu schaffen.
Ferner lernen die Menschen ihre Gefühle sowohl bewusst, als auch unbewusst durch den Tanz auszudrücken. Die Therapeuten helfen ihren Patienten mit einem sogenannten “Bewegungsvokabular” und drücken sich nicht mit Worten, sondern mit ihrem Körper aus.