Allgemeines über den Schuhplattler
Der Tanz Schuhplattler, oder auch Schuhplatteln genannt, stammt aus der Alpenregion, also Bayern, Tirol und Salzburg. Der Begriff bezeichnet hierbei nicht nur den Tanz an sich, sondern auch die Tanzenden selbst. Charakteristisch für diesen Tanz sind Schläge mit der Hand auf die Oberschenkel und Schuhe. Er wird zu Volksmusik mit einem 3/4-Takt getanzt. Ursprünglich umwarb der Junge seine Tanzpartnerin, heutzutage tanzen in der Regel Gruppen von Männern ohne weibliche Tanz-partnerinnen.
Geschichtliche Entwicklung
Auch wenn die Ursprünge sowohl in Herkunftsort als auch Tanzform kaum wissenschaftlich belegbar sind, wurde der Ostalpenraum als Zentralgebiet des Schuhplattlers anerkannt. Was jedoch feststeht, ist dass der Tanz eine Entwicklung aus dem Ländler ist. Es waren demnach Paartänze, die weniger mit Synchronität und eher mit Spontanität in Verbindung standen. Als die weibliche Beteiligung noch üblich war, begann der Tanz mit einem „Solo“ des Jungen. Dieses Solo bestand aus rhythmischen Sprüngen, Stampfen, Klatschen und dem Platteln (Schlagen) auf Schenkel und Fußsohlen. Zum Schluss folgte ein walzerartiger Rundtanz mit dem Mädchen.
Erst seit dem 20. Jahrhundert veränderte sich der Tanz zum sogenannten Burschenplattler. Von dieser Entwicklung an, wurde der Tanz ausschließlich von Burschen oder Männern als Gruppentanz ausgeführt.
Der Schuhplattler heute
Mittlerweile halten Heimat- und Trachtenvereine die Tradition des Schuhplatteln am Leben. Es werden sogar Turnieren veranstaltet, das Preisplatteln, bei dem einzelne Tänzer und Gruppen von verschiedenen Vereinen gegeneinander antreten. Bewertungskriterien sind hierbei nicht nur die exakte Ausführung der Bewegungen sondern auch die Vollständigkeit der Tracht.
Verschiedenste Interpretationen und Variationen des Schuhplattlers ermöglichten eine große Popularität. Besonders im Fernsehen und aus Veranstaltungen jeglicher Art, ist der Tanz als traditionsreiche Showeinlage gerne gesehen.
Allerdings sind auch Varianten entstanden, die die Mehrheit ablehnt. Beispiele dafür sind das Platteln von recht jungen Kindern oder das Dirndplatteln, also die weibliche Form des Burschenplatteln. Trotz der fehlenden Anerkennung haben sich mittlerweile in Österreich einige solcher Damengruppen gebildet. Auch die Gruppe Schwuhplattler, mit ausschließlich schwulen Tänzern, ist umstritten.