Bauchtanz

Bauchtanz ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für den orientalischen Tanz (arabisch: raqs sharqi). Dieser Tanzstil stammt aus dem Orient und bezieht sich vor allem auf Bewegungen aus der Körpermitte. Der Bauchtanz ist eine sehr vielseitige Tanzart, die keinen Tanzpartner benötigt. Die Tänzerinnen und Tänzer bewegen sich meistens zu türkischer oder arabischer Musik. Meistens üben Frauen den Bauchtanz aus. Allerdings gibt es auch vereinzelt männliche Bauchtänzer.

Geschichte des Bauchtanzes

Der orientalische Tanz war zunächst eine Art Fruchtbarkeitstanz. Der Bauch symbolisiert dabei die Weiblichkeit oder die Mutterschaft. Viele sehen den Bauchtanz als einen rituellen Tanz mit erotischem Charakter. Die sinnlichen Bewegungen des Beckens und der Hüfte bestätigen diese Theorie.

Es wird vermutet, dass die Türken den Bauchtanz nach Ägypten brachten. Bereits vor 3000 Jahren genossen Pharaonen und Adlige in Ägypten den Orientalischen Tanz. Bis heute ist der orientalische Bauchtanz fest in alle Feierlichkeiten der arabischen Welt integriert. Im Westen erlangt der Bauchtanz erstmals Bekanntheit durch die Weltausstellung in Chicago in 1893. So richtig verbreitetet hat sich der Bauchtanz in Europa und den USA aber erst in den 1970er Jahren. Heute kann man Kurse im Bauchtanz in nahezu jeder Stadt besuchen.

Es gibt verschiedene Formen des orientalischen Tanzes. Die drei Hauptrichtungen sind der ägyptische, der türkische und der libanesische Stil. Diese Stile unterscheiden sich in den Bewegungen, den Kostümen sowie der Musik stark voneinander. Der türkische Stil bevorzugt eher instrumentale Musik. Arabische Tänzerinnen hingegen erzählen die Geschichte eines Liedes mit ihren Bewegungen nach.

Kostüme im Bauchtanz

Üblich für den Bauchtanz sind auch aufwendige Kostüme. Je nach Art des Tanzes können die Kostüme allerdings sehr unterschiedlich ausfallen. Ein typisches Kostüm kombiniert einen bestickten BH mit einem Fransen besetzenden Gürtel, den die Tänzerin über ihrem Rock trägt. Im ägyptischen Stil hingegen ist ein langes, gerades Kleid üblich. Hier nutzen die Tänzerinnen häufig Schleier und Säbel als zusätzliche Accessoires. Generell tanzen die Tänzerinnen barfuß und benötigen daher keine speziellen Tanzschuhe.

Bewegungen und Training

Im Bauchtanz gibt es über 50 verschiedene Bewegungen und Kombinationen von Schritten. Anfänger starten mit einfachen Bewegungen der Schultern, Hüften und Arme. Besonders bekannt ist die Tanzform für isolierte Bewegungen von einzelnen Körperteilen. Nur einen Teil des Körpers zu bewegen ist für Ungeübte sehr ungewohnt. Denn im Alltag dominieren meist Bewegungen bei denen viele Muskeln gleichzeitig arbeiten. Ein Beispiel für solch eine isolierte Bewegung ist der Shimmy. Dabei lässt der Tänzer die Hüften zittern, bewegt aber nicht den Oberkörper.

Der Bauchtanz ist auch ein gutes Training für den ganzen Körper. Dabei trainierst du insbesondere deine Becken-, Bauch- und Beinmuskulatur. Außerdem verbesserst du deine Körperhaltung sowie deinen Gleichgewichtssinn. Mit orientalischem Tanz kannst du so deine Beweglichkeit im unteren Rücken verbessern. So hälst du deinen Körper auf eine sanfte und spaßige Weise fit.