Volta oder auch Volte bezeichnet einen im 16. Und 17. Jahrhundert in ganz Europa verbreiteten, temperamentvollen und fröhlichen Paartanz. Der Tanz hat einen ¾ Takt.
Geschichte
Der historische Volta ähnelt der Galliarde und einer flüssigen Courante. Die Galliarde steht für ein munterer, kraftvoller in Frankreich verbreiteter Tanz im schnellen Dreiertakt. Man bezeichnet ihn auch als Springtanz. Die Galliarde verbreitete sich Ende des 15. Jahrhunderts an vielen europäischen Höfen und wurde dann von der Courante abgelöst.
Courante bedeutet „Die Laufende“ oder „Läuferin“ und ist ein lebhafter Gesellschaftstanz ebenfalls im dreier Takt. Er war gegen Ende des 16. Jahrhunderts beliebt und zählt zu den Grundtänzen der barocken Solo-Suite.
Den Volta könnte man als Vorreiter des Walzers sehen. Später bezeichnete man ihn als den „unterrockentblößenden Volta“, da man bei den lebhaften Drehungen und Bewegungen die Beine und Unterröcke der Frauen, die durch die Luft gewirbelt wurden, sehen konnte. Deshalb wurde er als unzüchtig angesehen, auch weil der enge Paartanz immer Möglichkeiten für Berührungen gab.
Der Volta sei der Lieblingstanz von Elizabeth die 1., auch bekannt als The Virgin Queen, die u.a. bekannt für den Eintritt und Anfänge der bildenden Kunst bekannt ist.
Musik
Der Volta bildet in den Suiten des 17. Jahrhunderts den Schlusstanz. Aus dem Jahr 1612 gelten Michael Praetorius‘ „Terpsichore“ mit 48 Volten als eine der bedeutendsten Sammlungen aus dieser Zeit. Der Volta ist regelmäßig aufgebaut und weist überschaubare Phrasenbildungen auf.
Es gibt Lautenstücke als eine Art instrumentale Version des Voltas von Komponisten, wie z.B. Adrian Le Roy, Giulio Cesare Barbetta sowie Jean-Baptiste Besard u.v.m.
Prima Volta
Prima Volta ist in der Komposition eine italienische Bezeichnung für Wiederholung. Sie bezeichnet die Takte vor dem Wiederholungszeichen, die man beim erstmaligen Durchgang mitspielt und beim zweiten Durchlauf weglässt.