Allgemeines über Musikfestivals
Wenn man von Musikfestivals spricht, dann ist meistens die Rede von großen Musikveranstaltungen, die jedes Jahr aufs Neue stattfinden. Außerdem stammt der Begriff Festival von dem Wort Festspiele. Dass es sich hierbei nicht um alltägliche Konzerte handelt, wird durch ihre Gestaltung und den Veranstaltungsort offensichtlich. Häufig finden solche Festivals nämlich auf riesigen Geländen statt und dauern mehrere Tage an. In diesem Zeitraum können sich die Besucher in den meisten Fällen verschiedene Künstler und manchmal sogar verschiedene Musikrichtungen anhören. Oft sind diese Veranstaltungen aber auch schon auf einen bestimmten Musikstil fokussiert. Besonders in der Jugend, haben Festivals eine große Bedeutung.
Geschichtlicher Hintergrund
Der Vorgänger der Musikfestivals, die Festspiele, gehen zurück bis ins antike Griechenland. Dort wurden im Laufe der Festspiele Theaterstücke aufgeführt. Zwischen 1450 und 1750 waren auch Könige und Fürsten dafür bekannt, Festspiele auf ihren Höfen zu veranstalten. Somit fand das erste richtige Schlossfestspiel im Jahr 1665 am Hof der Heidecksburg in Rudolstadt statt. Anders als heute, dienten Veranstaltungen dieser Art nicht dem Vergnügen, sondern den politischen Interessen des Veranstalters. Ein möglicher Zweck wäre die Demonstration von Macht.
Vor dem 18. Jahrhundert wurde Musik größtenteils nur für sich selbst, als religiöse Tätigkeit oder am Hof komponiert und aufgeführt. Den Weg zum bürgerlichen Musikleben und damit zu den heutigen Musikfestivals bahnten jedoch männliche Studenten bereits früher. Ab dem Jahre 1620 trafen sie sich in sogenannten Collegia Musica, um dort zu essen, reden, rauchen und eben auch musizieren. Allmählich wurde der Schwerpunkt auf die Musik gelegt.
Bis zu diesem Zeitpunkt wurden diese Konzert-artigen Treffen noch in Gaststätten oder bei Privatpersonen abgehalten. Erst im Laufe des 18. Jahrhunderts fertigte man Konzerträume und -häuser an, bei denen sowohl die visuelle als auch die akustische Aufmerksamkeit voll und ganz auf die Musik auf der Bühne zentriert ist. Daraufhin ist Musik ein Grund für soziale Zusammenkünfte geworden, bei denen sich Einzelpersonen als Teil eines großen Ganzen sehen. Ab dem 20. Jahrhundert etablierten sich dann neue Musikstile, bei dessen Konzerten sich die Teilnehmer, wie zuvor auch, mit der Musikrichtung und dem anhängenden Kollektiv identifizieren können. Somit waren die Musikfestivals geboren.
Open-Air-Festivals
Im Laufe der 1960er Jahre entwickelten sich Musikfestivals zunehmend zu Open-Air-Festivals, also Musikveranstaltungen unter freiem Himmel. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten, etablierten sich das Open-Air-Format in den 1970er Jahren auch in Deutschland.