Aerial Silk/ Vertikaltuchakrobatik

Aerial Silk, auch Vertikaltuchakrobatik, bezeichnet eine Sportform und gehört zu der Gruppe der Luftakrobatik. Diese vereint Fitness- und Akrobatik-Elemente auf eine ästhetische Art und Weise.
Die Bewegungsübungen werden an senkrecht von der Decke herabhängenden Tüchern ausgeübt. Die Vorführung der Artisten erfolgt ohne Sicherheitsgurte oder Abfangnetze. Aufgrund dessen vertrauen die Künstler während der Vorstellung komplett auf ihre erlernten Fähigkeiten.
Die Tücher dienen zum Einhängen, Wickeln, Schwingen, Auffangen und Drehen. Die Künstler erscheinen bei ihrer Arbeit mit dem Tuch schwerelos, fast schon schwebend. Die Sportart zeichnet sich vor allem durch die Kombination von Kraft, Flexibilität und Eleganz aus. Darüber hinaus sind auch Mut und Ausdauer wichtige Merkmale der Sportart.

Geschichte des Aerial Silk

Einem eindeutigen Erfinder, dem man die Kunstform mit den Tüchern zuschreiben kann, ist nicht bekannt. Eine weit bekannte Pionierin des Lufttanzes ist Fred Deb aus Drapés Aériens. Seit 1992 befasst sich die weltbekannte Luftchoreografin und Künstlerin mit dieser Art der Luftakrobatik.
1987 engagierte das Cirque du Soleil André Simard für die Forschung der Akrobatik. Sein Ziel war es, neue, anziehende und ausgefallene Attraktionen zu finden. Auch Simard zählt zu einem Gründer um 1995.
Heutzutage sind die Vertikaltücher häufig in Zirkusvorstellungen integriert und werden auch im Rahmen von Fitnessprogramms oft praktiziert.

Tricks

Die Tricks des Aerial Silks bestehen aus drei Hauptkategorien, Klettertechniken, Wicklungen und Abfaller.

Die verschiedenen Arten der Klettertechniken reichen von rein praktischen Bewegungen zu höchst anspruchsvollen athletischen und eleganten Techniken.

Wicklungen sind statische Posen. Vorher müssen die Artisten die Tücher um den Körper wickeln, um schließlich in der ästhetischen Pose landen zu können. Je häufiger das Tuch um Körperstellen gewickelt wird, desto mehr Reibung besteht und der Künstler selbst muss weniger Last tragen. Wicklungen erlauben es freihändig oder auch über Kopf zuhängen.
Eine Unterform dieser Wicklungen sind zum Beispiel Fußknoten, hierbei wickelt man das Tuch um die Füße.

Eine weitere Trickkategorie sind Abfaller. Diese gelten als die anspruchsvollsten und gefährlichsten Tricks. Hier wickelt sich der Akrobat in einer entsprechenden Höhe ein, damit er sich in eine tiefere Lage fallen lassen kann. Um in die Endposition zu gelangen, bauen die Künstler Bewegungen, wie zum Beispiel Saltos ein. Der Fokus liegt nichtsdestotrotz auf dem Fall selbst.

 

Vertikaltuch

Auch wenn die Sportart auf Englisch Aerial Silk heißt, besteht das Tuch selbst nicht aus Seide. Seinen Namen erhält der Stoff lediglich durch seinen seidigen Schimmer. Die Tücher sind robust und bieten je nach Stoff unterschiedlich viel Flexibilität. Es ist sowohl in die Länge, als auch in die Breite dehnbar.